Dringender Appell an die Politik zur Sicherung des saarländischen Stahlstandortes – Stadtrat beschließt Resolution
Lautstarker Protest am Donnerstagvormittag in der Dillinger Innenstadt: „Transformation in Gefahr – Es geht um alles!“, stand in großen Buchstaben auf einem Transparent, gehalten von den Führungskräften aus der heimischen Stahlindustrie und aus der saarländischen Politik. Die IG Metall hatte zum Stahl-Aktionstag aufgerufen und rund 5.000 Menschen folgten diesem Aufruf. Menschen, deren Existenzen auf dem Spiel stehen und Menschen, die ihre Solidarität mit den saarländischen Stahlkochern bekunden wollten. Durch fehlende Fördergelder für die geplante Transformation hin zum grünen Stahl ist die Zukunft der saarländischen Stahlindustrie in Gefahr – so der Vorwurf. „Deshalb brauchen wir die ausreichenden Förderzusagen jetzt! Denn grüner Stahl ist unsere Zukunft“, betonte Bürgermeister Franz-Josef Berg während der Kundgebung auf dem Odilienplatz. Er wies auf die Resolution hin, die am Abend vom Dillinger Stadtrat auf den Weg gebracht wurde. Demnach fordert der Stadtrat der Stadt Dillingen/Saar den Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck auf, zeitnah den Förderbescheid zur Transformation der saarländischen Stahlindustrie auf grüne Stahlproduktion in ausreichender Höhe auszustellen. Die Europäische Kommission wird aufgefordert, die Beihilfefähigkeit anzuerkennen. Die saarländische Landesregierung habe dafür Sorge zu tragen, dass die Zusagen aus Brüssel und Berlin umgehend erfolgen. Der Inhalt der Resolution spiegelt auch die Kernforderungen der Kundgebung wieder. Mit insgesamt 3,5 Milliarden Euro will die saarländische Stahlindustrie den Transformations-Prozess hin zu CO²-armen grünem Stahl angehen. „Dieser Kraftakt und Meilenstein in der Industrieproduktion kann aber nur gelingen, wenn dringend notwendige Fördermittel vom Bund fließen und von der EU genehmigt werden“, heißt es in der Dillinger Resolution. Ab 2027 sollen im Saarland jährlich bis zu 3,5 Millionen Tonnen CO²-armer Stahl produziert und damit 4,9 Millionen Tonnen CO² eingespart werden. Mit diesem Vorhaben geht die saarländische Stahlindustrie voran und wird zum Vorreiter der CO²-Einsparung. Gleichzeitig fördern unsere Stahlunternehmen den Wandel hin zu einer grünen Wirtschaftsregion-Saar. Dieser Umbau ist zur Zukunftssicherung der Arbeitsplätze in der Stahlindustrie unaufschiebbar. Ohne die Transformation haben die saarländische Stahlindustrie und die 14.000 Beschäftigten wenig Zukunftsperspektive. „Dillinger ist ein Musterbeispiel für riesige Investitionen in Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Wir Dillinger sind stolz auf unsere Hütte, wir leben mit und von der Hütte, wir Dillinger kämpfen für Dillinger“, sagte der Bürgermeister auf der Kundgebung.
Fotos: Stadt Dillingen / Julia Gorius