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Sehenswertes

Stahlkunst erleben

Willkommen in der Stadt der Stahlkunst

Seit über 325 Jahren wird in Dillingen Eisen und Stahl erzeugt, in den letzten Jahrzehnten ist auch die Erkenntnis hinzugekommen, dass Stahl auch ein Material ist, aus dem sich moderne Kunst herstellen lässt. Spätestens nach der  Aufstellung von „Viewpoint“ – eine Stahlskulptur des amerikanischen Bildhauers Richard Serra, hat sich Dillingen weltweit als Stahl-Kunst-Stadt etabliert.  
Im gesamten Stadtgebiet finden sich Skulpturen zeitgenössischer Bildhauer – hauptsächlich Arbeiten in Stahl. Die Bandbreite reicht von lokal arbeitenden Künstlern bis zu weltweit anerkannten Größen wie Richard Serra und Eduardo Paolozzi. Die Künstler schätzen die Qualität der Dillinger Bleche und die Möglichkeiten der Weiterverarbeitung vor Ort.

Viewpoint

Der amerikanische Bildhauer Richard Serra arbeitet seit Jahren mit den Blechen und dem Know-how der Dillinger Hütte, um Großskulpturen herzustellen, die weltweit aus- und aufgestellt werden. Durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit konnte ihn die Dillinger Hütte für den Entwurf einer Skulptur für Dillingen. Die Dillinger Hütte schenkte sie 2006 der Stadt Dillingen/Saar als Zeichen der Verbundenheit zwischen dem Unternehmen und der Stadt.
Die Skulptur „Viewpoint“ besteht aus 2 parallel zueinander geneigten Elementen, die sich jeweils aus 3 Blechen zusammensetzen. Die Bleche sind 9 Meter lang; dies entspricht der Höhe der fertigen Skulptur. Die reale Breite beträgt 13 Meter, das Gesamtgewicht 104 Tonnen. Die Bleche wurden nach der Zeichnung des Künstlers in der Weiterverarbeitung der Dillinger Hütte unter einer 2.500 Tonnen-Presse in Form gebracht, danach im Autogen-Schnitt auf Maß geschnitten. Schließlich wurden die beiden Elemente noch einmal im „Nach-Richten“ in die genaue finale Form gebracht.

Das Stahlsymposium

Anlässlich der 2000-Jahrfeier Dillingens wurde 1990 ein Stahlsymposium veranstaltet. In Dillinger Betrieben wurden fünf  Werke von fünf Künstlern gefertigt, die entlang der Saar und auf einer in die Innenstadt führenden Achse aufgestellt wurden.

 Alf Lechner „Dillingen/Pachten“ 

 Alf Lechner „Dillingen/Pachten“

„Dillingen-Pachten“ von Alf Lechner (geb. 1925) ist eine Doppelskulptur aus 2 Blechen mit je fast 3 Tonnen Gewicht. Auf einer Landzunge am Zusammenfluss von Saar und Prims liegt ein gewölbtes Blech, aus dem ein gerades Teilstück in den Himmel zeigt, während vom zweiten, flach liegenden Blech ein gewölbtes Stück abgeht.

Standort: Landzunge Primseinmündung in die Saar, Wallerfanger Brücke

Hans-Jürgen Breuste „Sanctuarie“

Von Hans-Jürgen Breuste stammt die Plastik „Sanctuarie“ an der Anlegestelle für Personenschiffe südlich der Konrad-Adenauer-Allee. Die Großplastik erweckt den Eindruck einer Sperre und ist für den Künstler ein Assoziationsobjekt zum Konzentrationslager Bergen-Belsen und der darin ums Leben gekommenen Anne Frank.

Standort: Schiffsanlegestelle

Friedrich Gräsel „Dillinger Kubenvariation“

Friedrich Gräsel (geb. 1927) bezieht sich mit seiner Arbeit aus einem dicken Stahlrohr, das in Dillingen produziert wurde, direkt auf den Ort. Die „Dillinger Kubenvariation“ ist aus einem einzigen Rohr von 1,4 m Durchmesser entstanden. In Einzelteile zerschnitten wurde es wieder so zusammengesetzt, als ob es zu einem Kubus gefaltet werden könnte (Standort: am Weg zum Bootshaus).

Standort: Saaraue zwischen Konrad-Adenauer-Brücke und Bootshaus

Eduardo Paolozzi „Acropolis“

Mit Eduardo Paolozzi (1924 – 2005) konnte einer der bedeutendsten englischen Bildhauer der Gegenwart gewonnen werden. Fasziniert von der Optik der Stahlindustrie am Dillinger Horizont schuf er die „Akropolis“ an der Konrad-Adenauer-Allee. Ein Symbol der Antike wird vermischt mit Elementen der Architektur des Industriezeitalters, das moderne Material ist beständig wie die Relikte der Antike.

Standort: Konrad-Adenauer-Allee

Lothar Meßner „Arcus triplex“

Lothar Meßner ist der einzige saarländische Teilnehmer. Für den Stadteingang in der Franz-Meguin-Straße, am Zugang zur Fußgängerunterführung Überm Berg hat er den „ArcusTriplex“ geschaffen, drei Bögen, die die geschichtliche Bindung zwischen Dillingen und Pachten symbolisieren.

Standort: Franz-Meguin-Straße (Eisenbahnüberführung)

Francois Davin – „Nach der Schicht – Les deux camarades“

Anlässlich des 50-jährigen Stadtjubiläums 1999 entstand die Figurengruppe aus Eisenstäben, die sich thematisch auf Menschen bezieht, die mit ihrer Arbeit auf der Hütte, das Bild der Stadt wesentlich bestimmen. Francois Davin verwendete für sein Werk 10 mm starke Eisenstäbe, die normalerweise im Betonbau verwendet werden. Wie Weidenzweige sind diese Stäbe leicht biegbar und trotzdem sehr stabil. Der Künstler schuf zwei über 4 m hohe Gestalten, die sich im Fußgängerweg scheinbar in den Strom der Passanten eingliedern.

Der Künstler drückt  in der Figurengruppe sowohl die Müdigkeit nach der Arbeit als auch die Freude über den Feierabend und Kollegialität der Figuren aus. 
Francois Davin arbeitet weltweit an Land-Art-Projekten und Projekten vergänglicher Kunst. Nicht der Bestand für die Ewigkeit ist für ihn von Bedeutung, sondern der Akt der Entstehung eines Kunstwerkes für einen bestimmten Ort oder eine bestimme Gelegenheit.

Standort: Östlicher Eingang Hüttenwerkstraße