Die „Bissula“ startet vom Dillinger Hafen aus auf große Forschungsreise
Der Nachbau eines römischen Handelsschiffes sorgte in den vergangenen Tagen auf der Saar bei Dillingen für große Aufmerksamkeit. Christoph Schäfer ist Professor für Alte Geschichte an der Universität Trier und gilt als Experte der antiken Schifffahrt. Mit seinem Forschungsteam brachte er das Schiff, das den Namen „Bissula“ trägt, von Trier aus über die Mosel und die Saar nach Dillingen. Hier im Hafen wird es verladen, um dann auf große Reise zu gehen, Ziel: Das Mittelmeer bei Cannes. Von dort aus will Professor Christoph Schäfer bei Fahrten auf das Mittelmeer das Verhalten des Schiffes unter maritimen Bedingungen testen.
Bürgermeister Franz-Josef Berg und Dr. Jürgen von Ahn, Leiter des Römermuseums in Pachten, hatten sich am vergangenen Donnerstag mit dem Team der Bissula verabredet. Das Schiff lag aus Sicherheitsgründen an der Anlegestelle der Wasserschutzpolizei in Dillingen. Und dort erklärte Christoph Schäfer, wie es zum Nachbau des römischen Handelsschiffes kam und was der Hintergrund der Reise ist. 16 Meter lang und rund fünf Meter breit, das sind die Maße des Schiffes. Und diese Größe ist auch der Grund, weswegen die Bissula nicht den Wasserweg über die Kanäle und Schleusen in Frankreich zurücklegen kann, sondern im Dillinger Hafen verladen werden muss. Auch musste das Forschungsteam auf der Mosel und Saar mit abgesenkten Mast fahren, da die Bissula ansonsten nicht unter den Brücken durchgepasst hätte.
Mit dem Forschungsauftrag leiste das Team Pionierarbeit, wie der Professor schilderte. Von Schäfers Erzählungen zeigten sich der Bürgermeister und der Museumsleiter begeistert. Mit dem Römermuseum in Pachten und der Universität in Trier besteht ohnehin eine Kooperation und so gab es aus dem Gespräch heraus auch schon einige Ideen, wie man das römische Handelsschiff nach der Rückkehr aus dem Mittelmeer in Projekte des Römermuseums Pachten einbinden kann.
Fotos: Stadt Dillingen / Heike Theobald