Haushaltsjahr 2025 der Stadt Dillingen: Herausforderungen und Investitionen
Dillingen/Saar. Die Stadt Dillingen steht im Jahr 2025 vor einem spannenden Haushaltsjahr mit großen finanziellen Herausforderungen. Im Ergebnisplan des Haushaltsjahres 2025 stehen Erträgen in Höhe von rund 53,91 Millionen Aufwendungen in Höhe von 72,28 Millionen Euro gegenüber, so dass sich im Gesamtjahresergebnis ein Defizit von rund 18,37 Millionen Euro ergibt.
Gründe für dieses hohe Defizit sind im Wesentlichen die um 7,5 Millionen Euro niedrigeren Einnahmen aus der Gewerbesteuer im Vergleich zum Vorjahr sowie die Folgen der Grundsteuerreform. Letztere führte dazu, dass die Stadt den Hebesatz der Grundsteuer B auf 450 Prozent anheben musste. Um die Einnahmen der Grundsteuer B des Vorjahres zu erreichen, hätte der Hebesatz auf über 530 Prozent angehoben werden müssen. „Dies hätte eine deutlich höhere Belastung der Grundstückseigentümer zur Folge gehabt. Die Erhöhung des Hebesatzes B auf nur 450 Prozent bedeutet im Umkehrschluss jedoch Mindereinnahmen in Höhe von 650.000 Euro für die Stadt im Vergleich zum Vorjahr“, erklärt der Dillinger Bürgermeister Christian Finkler.
Auf der Ausgabenseite sind vor allem die stark gestiegene Kreis- und Gewerbesteuerumlage – erstere hat sich in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt – sowie die steigenden Personalaufwendungen große finanzielle Belastungen, die das Zustandekommen des Defizits erklären. Allein die Kreisumlage steigt um 7,33 Millionen Euro auf insgesamt 27,25 Millionen Euro, während die Personalaufwendungen aufgrund von Tarifsteigerungen um rund 1,16 Millionen Euro wachsen.
„Trotz des massiven Defizits kann die Stadt dennoch kräftig und sinnvoll investieren“, erklärt der Bürgermeister. Insgesamt sind für das Jahr 2025 Investitionen in Höhe von 18,04 Millionen Euro geplant, wovon rund 7,36 Millionen Euro durch Zuschüsse und Grundstückserlöse gedeckt werden.
Ein besonderer Fokus bei den geplanten Investitionen liegt auf der innerstädtischen Entwicklung Dillingens. Die Neugestaltung des Odilienplatzes ist mit einem Gesamtbudget von 7 Millionen Euro eines der größten Projekte, das bis 2027 ausfinanziert sein soll. Der Masterplan für das Rathauscarré wird weiterentwickelt, und auch für das Quartier Peter Lamar werden die Planungen für die bevorstehende Neugestaltung vorangetrieben.
Darüber hinaus investiert die Stadt in den Ausbau und die Sanierung von Straßen. In Diefflen wird der Endausbau der Dollbergstraße mit einem Gesamtvolumen von 450.000 Euro in 2025 mit 105.000 Euro ausfinanziert und umgesetzt. Ebenso soll in diesem Jahr der Ausbau der Beckinger Straße zwischen Waldwinkel und dem Bebauungsende mit einem geplanten Volumen von 200.000 Euro begonnen werden. In Pachten sind für 2026 und 2027 in der Finanzplanung Sanierungen in der Bahnhof- und Friedrichstraße vorgesehen.
Im Rahmen des Transformationsprozesses der Dillinger Hütte werden Lärmschutzmaßnahmen umgesetzt. So wird Dillinger die Kosten für die Errichtung einer Lärmschutzwand im Bereich der Umgehungsstraße in Höhe von 3,1 Millionen Euro vollständig übernehmen.
Der Stadtrat hat sich in den vergangenen Jahren dazu entschieden, den Bürgerinnen und Bürgern ein breites Spektrum an Beisetzungsmöglichkeiten auf den Dillinger Friedhöfen anzubieten. Im Jahr 2025 hat die Stadt weitere 245.000 Euro für die Herstellung von Urnengemeinschaftsanlagen, Urnenwandanlagen, Baumgrabfeldern und Grabfeldern für Sternenkinder eingeplant, um dem stetig wachsenden Bedarf an alternativen Bestattungsformen gerecht zu werden.
„Ein weiterer Schwerpunkt der Investitionen in diesem Jahr liegt auf den Dillinger Sportstätten“, betont Christian Finkler. Auf dem Sportplatz Flachsfeld in Pachten wird eine barrierefreie Toilettenanlage sowie ein Anbau für rund eine Million Euro errichtet. Dafür erhält die Stadt Dillingen Bedarfszuweisungen in Höhe von 465.000 Euro. Um neue Parkplätze in der Lach zu schaffen, wurden Gelder in Höhe von 150.000 Euro eingestellt. In Diefflen soll das Vereinsgebäude auf dem Sportplatz Babelsberg mit einem geschätzten Volumen von 400.000 Euro in den Jahren 2025/2026 erneuert werden.
Im Fokus der Investitionen 2025 steht auch das Dillinger Freibad. Es soll durch Modernisierungen fit für die Zukunft gemacht werden. Der Bau eines neuen Kinder-Planschbeckens startet nach der Badesaison 2025. Es wird ein modernes Becken, bestehend aus zwei Planschbereichen und einem Spraypark, entstehen, das bis zum Saisonbeginn 2026 fertiggestellt sein soll. Die Gesamtkosten für die Neugestaltung des Planschbeckens liegen bei 2,2 Millionen Euro, die durch einen Zuschuss in Höhe von 495.000 Euro aus dem Investitionspakt Sportförderung unterstützt werden. Für die grundlegende Sanierung des Umkleidetraktes im Freibad stehen den Wirtschaftsbetrieben der Stadt rund 100.000 Euro zu Verfügung. Neue Strandkörbe sollen darüber hinaus attraktive Akzente setzen.
Das Parkstadion, eines der schönsten Stadien im Saarland, soll in den kommenden Jahren grundhaft saniert werden. In diesem Jahr wurden dafür 700.000 Euro im Investitionshaushalt bereitgestellt. Dabei wird der Fokus in diesem Jahr auf der Realisierung der Barrierefreiheit liegen. Aber auch die energetische Sanierung, die Fluchtbeleuchtung und Flutlichtanlage sowie die Verbreiterung der Laufbahn sind im Haushalt 2025 abgesichert.
„Dillingen ist Sportstadt und um diesem Titel treu zu bleiben, sollen in der Stadt auch neue sportliche Akzente gesetzt werden. Für den Bau eines Fitnessparcours im Stadtgebiet sind Gelder in Höhe von 100.000 Euro eingestellt. Darüber hinaus wird ab Sommer 2025 eine neue Skateanlage das sportliche Angebot in unserer Stadt erweitern“, erklärt Finkler.
Dillingen ist nicht nur Sportstadt, sondern auch Kultur- und Schulstadt und auch in diesen Bereichen stehen im Jahr 2025 große Investitionen auf der Agenda. Bürgermeister Christian Finkler bezeichnet die denkmalgeschützte Stadthalle als das „Sorgenkind“ der kommenden Jahre. Für die grundlegende Sanierung sind hohe Summen erforderlich, die nicht ohne Fördergelder aufgebracht werden können. Seitens der Verwaltung wurde bereits ein Sanierungskonzept ausgearbeitet, das nach und nach umgesetzt werden soll. „Im diesjährigen Haushalt stehen uns 300.000 Euro zuzüglich 450.000 Euro Reste aus dem Jahr 2024 zur Sanierung zur Verfügung. Beginnen werden wir mit der Sanierung von Toilettenanlagen und der Umsetzung von Brandschutzmaßnahmen. Der Innenminister hat bereits entsprechende Bedarfszuweisungen in Aussicht gestellt“, erklärt Bürgermeister Finkler.
Ein weiterer besonders großer Investitionsposten entfällt auf Kitas und Schulen in der Stadt. Insgesamt werden in 2025 7,6 Millionen Euro investiert, die nur über Sonderkredite möglich sind. Für den Neubau der 6-gruppigen Kita Maria Trost wurden bereits im Haushalt 2024 7 Millionen Euro veranschlagt. Die Kinderinsel Diefflen soll mit einem geschätzten Gesamtvolumen von 3 Millionen Euro bis zum Jahr 2026 erweitert werden.
„Um das gesetzlich vorgeschriebene bedarfsdeckende Platzangebot für die Ganztagsbetreuung ab 2026 im Grundschulbereich sicherzustellen, sind ebenfalls ehebliche Investitionen notwendig“, so Finkler. Das geschätzte Gesamtvolumen für alle vier Dillingen Grundschulen beträgt 10 Millionen Euro. Die Bauverwaltung und der Bauausschuss arbeiten mit Hochdruck daran, dass auch weiterhin genügend Plätze in der Ganztagsbetreuung zur Verfügung stehen werden. Darüber hinaus sind für die Grundschule Odilienschule für die Sanierung der sanitären Einrichtungen in der Gymnastik- und Turnhalle und die Erneuerung der Lüftungsanlage 625.000 Euro veranschlagt. Aus einem Soforthilfeprogramm wird ein Zuschuss in Höhe von 305.000 Euro gewährt. Die Philipp-Schmitt-Schule soll einen Sonnenschutz in Höhe von 100.000 Euro erhalten. An der Römerschule in Pachten werden in die Schließung des Pausenganges 60.000 Euro investiert.
Für den Neubau der Jugendverkehrsschule wurden bereits im Haushaltsjahr 2024 Mittel in Höhe von 650.000 Euro angesetzt, in diesem Jahr folgen weitere 500.000 Euro. Die Baumaßnahme soll im Zusammenhang mit der Planung und Errichtung einer neuen Förderschule geistige Entwicklung des Landkreises Saarlouis erfolgen.
Im Jahr 2025 soll auch im Bereich Tourismusförderung investiert werden. Nach umfangeichen konzeptionellen Planungen in den vergangenen zwei Jahren können die Bauarbeiten zum barrierefreien Ausbau des Römermuseums in diesem Jahr beginnen. Die Gesamtkosten betragen 1,25 Millionen Euro. Die Gesamtförderung beläuft sich auf 971.000 Euro, wovon 346.000 Euro aus dem Projekt „Förderung der nachhaltigen Dorfentwicklung“ stammen und weitere 625.000 Euro aus Bedarfszuweisungen.
Um das Freizeitangebot für Kinder und Familien zu erweitern, soll 2025 ein Wasserspielplatz mit einem Budget von 80.000 Euro errichtet und Spielgeräte beispielsweise im Dillinger Stadtpark erneuert werden. Als besonderes Highlight soll in den Sommermonaten ein großer Sommersandkasten am Odilienplatz die Eltern mit ihren Kindern zum Verweilen einladen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die nachhaltige Energienutzung in der Stadt. Die Straßenbeleuchtung wird mit 250.000 Euro weiter auf LED-Technik umgerüstet, und auch die Flutlichtanlagen auf den Sportplätzen sollen modernisiert werden.
Im Jahr 2025 sollen die Themen Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit noch mehr in den Fokus der Stadtpolitik gerückt werden. Neben einem „Panzerblitzer“ ist die Anschaffung weiterer Geschwindigkeitsanzeigetafeln geplant. Ein großes Problem und Ärgernis im Stadtgebiet sind die zunehmenden illegalen Müllablagerungen, gerade an den Containerstandorten. Die Stadtverwaltung wird hierzu ein Containerstandortkonzept entwickeln und dem Stadtrat die Einführung sogenannter „Mülldetektive“ empfehlen.
In die Infrastruktur der Freiwilligen Feuerwehr wurde bereits in den vergangenen Jahren kräftig investiert. Zusätzlich sollen in 2025 folgende Anschaffungen hinzukommen: Ein Gerätewagen Logistik Innenstadt (220.000 Euro), ein „P-TLF“ Pulvertanklöschfahrzeug (600.000 Euro), ein „RW-Kran“ Rüstwagen Kran (600.000 Euro) sowie der Umbau der Räumlichkeiten zur Atemschutzwerkstatt (220.000 Euro).
„Ich freue mich, dass es uns möglich ist, trotz eines hohen Defizits im Ergebnisplan dennoch große und wichtige Investitionen in vielen Bereichen zu tätigen und somit die Zukunft unserer Stadt aktiv und attraktiv gestalten zu können. Mein Dank gilt unserem Kämmerer, Herrn Christian Neuber und seinem Team der Finanzverwaltung für die hervorragende Arbeit und Mithilfe sowie dem Stadtrat, der mit großer Mehrheit dem Haushalt 2025 zugestimmt hat“, erklärt Bürgermeister Finkler abschließend.
Foto: Stadt Dillingen / Julia Gorius
Bürgermeister Christian Finkler und der Leiter der Finanzverwaltung, Christian Neuber.
Foto: Stadt Dillingen / Julia Gorius